"Brücken bauen e.V." präsentiert Projekt "Mein neues Leben"
Auf Anregung des Kreisvorstandes fand am 22.05. eine Diskussionsrunde zum Thema Migration im Cafè Isis in Sonneberg statt.
Eingeladen hatte der Verein „Brücken bauen e.V.“, welcher sich seit seiner Gründung im Jahr 2016 mit der Problematik der Flüchtlingsarbeit vor Ort beschäftigt. Ausgangspunkt war ein Filmprojekt aus dem Jahr 2022. In diesem wurden neun Flüchtlinge aus fünf Nationen interviewt. Sie schilderten die Gründe ihrer Flucht und ihre Fluchtwege. Den etwa fünfzig Teilnehmern konnten so die Einzelschicksale geschildert werden.
Den Anfang machten die Interviews von Alfonso aus Nigeria und Frank aus dem Kongo, Länder die in den Berichterstattungen der Medien kaum eine Rolle spielen.
Anschließend kamen zwei Geflüchtete aus Afghanistan zu Wort. Zabiullah und Rouhulla arbeitet dort für die USA und ihre Verbündeten und mussten nach deren Rückzug das Land schnellstmöglich verlassen. Beide habe sich in Deutschland zwischenzeitlich gut integriert, arbeiten in einem Architekturbüro bzw. betreiben einen eigenen Lebensmittelladen in Coburg.
Den Abschluss bildete der Filmbeitrag mit Zain aus Syrien, der an diesem Abend, neben Frank, auch mit vor Ort war. Er schilderte die erlebten Machenschaften des Assad-Regimes, den Gefangenenaustausch, durch den er aus dem Gefängnis freikam, und seine Flucht über Griechenland und den Balkan. Vor zweieinhalb Jahren kam dann auch sein Sohn auf abenteuerliche, gefährliche Weise nach Deutschland. Der jetzt Neunjährige hat sich inzwischen gut in Deutschland eingelebt, geht in die zweite Klasse der Grundschule in Judenbach und spricht jetzt schon zwei Sprachen fast perfekt.
Insgesamt war die Veranstaltung für alle, die der Einladung gefolgt waren, sicherlich interessant und informativ, auch in der Auseinandersetzung mit Klischees und faden Argumenten.
Wer Interesse am Trailer und den Interviews hat, kann sich gern beim Verein "Brücken bauen e.V." melden.