"Der Thüringer Wald, ohne Wald, wäre das schrecklichste Szenario!"

MSt
Wahlkreisbüro

Im Rahmen seines Wahlkreistages besuchte MdL Knut Korschewsky Roland Kaiser, den neuen Leiter des Forstamtes Sonneberg, der die Nachfolge der langjährigen Forstamtsleiterin Reinhild Janovitz angetreten hat.

Auf Nachfrage von Knut Korschewsky, wie das Forstamt während der Corana-Krise arbeitet, gab der Forstamtsleiter ausführlich Auskunft. So finden natürlich die Waldarbeiten wie gewohnt statt. Den Mitarbeitern im Forstamt wurde zwar Home Office angeboten, jedoch der Wunsch nach versetzter Arbeitszeit war größer. Dem wurde natürlich auch entsprochen. Die Kontakte mit privaten Waldbesitzern finden vor Ort statt und für Fördermittelanträge wird der große Versammlungsraum genutzt.

Bei diesem sehr informativen Gespräch standen natürlich die Borkenkäferplage und das Fichtensterben im Mittelpunkt. Aufgrund der Trockenheit und der sehr milden Winter der vergangenen Jahre gibt es in den Wäldern enorme Schäden. „Im befallenen Borkenkäferholz kann man derzeit bis zu vier Entwicklungsstadien der Borkenkäfer feststellen. Dies ist sehr erschreckend “ , so der Forstamtsleiter. Es werden im Kampf gegen diese Plage einige Maßnahmen unternommen. Sogenannte Fangbäume, welche man in der Nähe der Nester im Schatten liegen lässt, sollen die Borkenkäfer anziehen. Ist dies gelungen, werden die Stämme 5km vom Wald entfernt gelagert, damit der Borkenkäfer nicht mehr zurück fliegen kann.
„Es muss schnell gehandelt werden, damit wir eine Chance haben, unseren Wald zu retten. Ein Waldumbau ist dringend nötig“, betont Roland Kaiser.

Aus einem speziellen Förderprogramm stehen ebenfalls Mittel zur Verfügung, um Ehrenamtliche, welche die Baummarkierungen vornehmen, etwas zu entschädigen.
Borkenkäferplage und Niedrigpreise beim Holzverkauf machen natürlich auch Sparmaßnahmen nötig. Deshalb werden Aufträge bei der Holzernte an Firmen aus Österreich vergeben. Diese besitzen entsprechende Spezialtechnik für Steilhänge. Gleichzeitig werden Waldarbeiter aus Rumänien eingesetzt.

Auch bei der Jagd gibt es im Forstamtsbezirk Neuerungen. Neben Intervallbejagung findet ein reger Austausch mit den ansässigen Jägern und der Landwirtschaft statt. Bei der Vermarktung des Fleisches setzt man nun auf regionale Anbieter. Ebenfalls wurde das Problem der vergangenen Jahre im Winter mit den Loipenbetreibern  angegangen. Es finden jetzt langfristige Absprachen statt, damit es keine Konflikte mit dem Tourismus gibt. Dies begrüßt Knut Korschewsky in seinem Amt des tourismuspolitischen Sprechers der Linksfraktion im Thüringer Landtag.

Als Abschluss des Besuches im Forstamtsbezirk konnte sich der Landtagsabgeordnete die Lagerstelle des Borkenkäferholzes in Oberlind und die Waldschäden bis Steinach ansehen. Auch ein kurzer Besuch der Fertigungsstätte für Hochsitze an der Hubertus-Hütte, welche als Schlechtwettervariante der Holzarbeiter genutzt wird, konnte durch den Landtagsabgeordneten noch wahrgenommen werden.

Knut Korschewsky konnte an diesem Tag viele Eindrücke sammeln und versprach, sich für die dringend notwendige Hilfe für den Forst, in Erfurt einzusetzen.
„Der Thüringer Wald, ohne Wald, wäre das schrecklichste Szenario. Es muss dringend gehandelt werden, dafür setze ich mich ein“, konstatierte der Landtagsabgeordnete abschließend.