Sterne, Staub und Spielzeug

SUW

Sonnebergs Stadtteil Neufang war jüngst einmal mehr das Ziel des Abgeordneten Knut Korschewsky. Auf dem Erbisbühl erkundigte er sich u.a. nach dem aktuellen Stand in Sachen Sternwarte und Astronomie-Museum.

Neufang. Einer Baustelle gleicht seit einiger Zeit die große Kuppel der Sternwarte Sonneberg. Das imposante Teleskop ist ebenso unter einer dicken Kunststoffhülle versteckt wie die Wand unterhalb der eigentlich drehbaren Kuppel. Eigentlich, weil die Vorrichtung einer aufwändigen Instandsetzung bedarf. „Nach einer nächtlichen Himmelsbeobachtung ließ sich die Kuppel nur noch mit erheblichem Kraftaufwand schließen. Im Grunde war uns schnell klar, dass dieses Problem nicht so ohne Weiteres zu lösen ist“, erklärte Dr. Peter Kroll dem Landtagsabgeordneten bei einer kurzen Besichtigung Mitte März. Eine zur Ursachenforschung beauftragte Firma bestätigte die Vermutung, dass es umfangreiche Maßnahmen erfordere, die seit Jahrzehnten in Betrieb befindliche Anlage wieder zum Laufen zu bringen. Noch bis zum Spätsommer werden die Reparaturarbeiten andauern. Dr. Kroll: „Deshalb können wir in nächster Zeit weder Beobachtungen noch Trauungen durchführen“. Die regelmäßigen Veranstaltungen des Astronomie-Museums blieben davon aber unberührt.

Auf alle Aktivitäten rund um die auf 638 Metern Höhe gelegene Sternwarte wirft der Denkmalschutz ein waches Auge. „Das macht es einerseits nicht einfach, z.B. erforderliche Reparaturen umgehend auszuführen. Andererseits haben wir aber so die Möglichkeit, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Thüringer Landesamt für Denkmalpflege Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Aktuell sind zwei konkrete Projekte in Bearbeitung. Für das eine haben wir auch schon den Zuwendungsbescheid in der Tasche.“ Allerdings, so Dr. Kroll weiter, hänge die zweite Fördermittelanfrage irgendwo fest. „Zumindest ist das unser Eindruck. Das Landesamt hat die entsprechenden Unterlagen weitergeleitet, selbst aber noch keine abschließende Rückmeldung erhalten. Deshalb wollte ich Sie bitten, sich der Sache anzunehmen. Ich denke, Sie haben als Mitglied des Landtages die Möglichkeit, bei den Entscheidungsträgern auf dem `kurzen Dienstweg` etwas in Erfahrung zu bringen.“  

Im weiteren Verlauf des Gesprächs berichtete der Hausherr von einer Anfrage der Hochschule in Coburg zur Ausgestaltung einer intensiveren Zusammenarbeit. Schon mehrfach seien Studenten aus der Vestestadt zum Praktikum vor Ort gewesen. Im Gegenzug würden Vorlesungen in Coburg von Dr. Kroll abgedeckt. „Das ist sehr gut angelaufen. In diesen Tagen werden Verantwortliche der Hochschule zu einem Gespräch in die Sternwarte kommen, damit wir das weitere Vorgehen diskutieren können.“ Da es beim Zustandekommen einer Kooperation Fragen zu klären gäbe, die mit den Ländern Bayern und Thüringen abgestimmt werden müssten, trat Dr. Kroll mit einer weiteren Bitte an den Landtagsabgeordneten. „Könnten Sie in Erfurt in Erfahrung bringen, ob und wie sich das Land Thüringen in eine solche, länderübergreifende Zusammenarbeit einbringen kann?“

Zum Abschluss des intensiven Austausches stellte der Hausherr dem Gast noch eine „Erfindung“ vor, mit der die Neufanger auch an die Sonneberger Spielwarentradition anknüpfen wollen. „Das Patent dafür haben wir eingereicht und warten jetzt auf eine Rückmeldung dazu.“

Weitere Informationen finden Interessierte u.a. unter: www.astronomiemuseum.de. Dort gibt es u.a. auch ausführliche Hinweise zu den Aktivitäten im Rahmen des bundesweiten Astronomietages am 30. März, der unter dem Motto „Möge die Nacht mit uns sein“ steht.