Nikolaus ganzjährig in Sonneberg präsent

Thomas Heine
FraktionenMeinungen/Kommentare

Heute wird wohl noch nicht davon zu lesen sein und ich bin gespannt, was als Konvolut zur heutigen Stadtratssitzung zu lesen sein wird – im Freien Wort, im Wochenspiegel und anderswo.

Vielleicht, dass der Bürgermeister um parteiübergreifende Zustimmung zum Haushalt warb – das wäre zwar zu erwarten gewesen, aber in dieser überparteilichen Art und Weise eben eher nicht…
oder Frau Bätz - als neue Fraktionsvorsitzende der CDU/FDP-Fraktion die, der Rolle der „regierungstragenden“ Fraktionschefin in finalen Haushaltsberatung in Bundes- oder Landtag gleich, eine Lobesrede auf alle - vor allem kritisch betrachtete - Vorhaben der Stadt Sonneberg hielt (Stichwort Industriegebiet Süd),...
oder Herrn Schwämmlein der, als Vertreter des FDP-Einsprengsel der vorgenannten Fraktion, ein Fünkchen Kulturausschuss in die Wiederholung dessen packte, was schon seine Fraktionschefin gesagt hatte...
oder Herr Sesselmann, der als – ja was eigentlich… richtig als Landtagsabgeordneter wohl eine Landtagsrede recycelte und nicht wirklich zum Haushalt sprach. Er geißelte vielmehr die unheilige Allianz von Rot-Rot-Grün und CDU, nachdem er sich im vorgelagerten Tagesordnungspunkt zum „Wohndorf 21“-Projekt auf dem ehemaligen Herko-Gelände vergeblich um den Schutz der geplanten Wohnbebauung vor Röthen-Hochwassern erkundigte, obgleich in einem solchen Falle die Anwohner am „unteren Graben“ oder die Beleg- und Kundschaft der Netto-Filiale ganz andere Probleme hätten, als nasse Füße…
Ich selbst konnte mich nicht zu meinem Statement aufraffen. Meine Haltung zum Industriegebiet ist bekannt, wie auch zu anderen Projekten wie der Abriss des alten Stasi-Gebäudes in der Bismarckstraße als bloßes Projektverhinderungs-Projekt oder den Spielpark am alten Busbahnhof, den ich nicht nur gemessen am Investitionsvolumen dort für völlig fehlplatziert halte und der meiner Ansicht nach besser in das „Nach“ des „Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße-Pflegeheim-Abriss-Projekt“ gepasst hätte, oder, oder, oder.
Nein ich habe mich anstecken lassen von der Überparteilichkeit des Bürgermeisters und dem Langmut der Anwesenden solch erwartbare wie überflüssige Statements über sich ergehen zu lassen, nur damit vielleicht morgen oder übermorgen eine zitierfähige Aussage erscheint. Dafür werde ich vielleicht von den eigenen Leuten gegeißelt, ändert aber nichts.

Ach ja und als einer von denen, für die es das ganze Jahr über die Abteilung Weihnachtsstollen in Supermärkten geben sollte kann ich verkünden: den Nikolaus wird’s aus Richtung Isak bzw. B89 Richtung Isak kommend ganzjährig als Installation „Hier bekam der Nikolaus seinen Schlitten“ zu bestaunen geben. Ich hoffe, dass die räumliche Nähe dieser Installation – als eine von vier weiteren im Stadtgebiet innerhalb des „Lichtfigurenparks – Weihnachtsland am Rennsteig“ – zum nahegelegenen Einkaufsmarkt einen gewissen Einfluss auf deren Terminplanung zum Weihnachtssortiment hat (Stichwort "Weihnachtsstollen").

Die anderen drei Installationen sind im Übrigen „Reise nach Amerika“ am Bahnhof Sonneberg, „Die Werkstatt des Weihnachtsmannes“ am Köppelsdorfer Kreisel und „Auf den Wegen der Glaskunst“ am Naturpark Info-Zentrum in Spechtsbrunn.
Es ist nun an uns diese geschenkten, gleichwohl von der Stadt auf mind. 15 Jahre zu unterhaltenden Kunstwerke in das Label „Spielzeugstadt“ zu integrieren. Wenn uns das gelingt haben die Installationen tatsächlich einen Mehrwert, denn es wäre auch ein Perspektivwechsel in Richtung Rennsteigregion. Ich kann es nicht oft genug betonen: Sonneberg war einmal die Weltspielzeugstadt und ist Rennsteigstadt.

Thomas Heine