Grundrechte-Diskussion mit Gymnasiasten

SUW

Welches sind die 19 Grundrechte? Wozu sind sie eigentlich da? Wie bestimmen sie unser tägliches Leben? Was können wir tun, um Grundrechte und Demokratie zu schützen? Mit diesen und weiteren Fragen sollten den Jugendlichen während des Projekttages die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes verständlich, lebensnah und mitfühlend erlebbar gemacht werden.

Sonneberg. Der Einladung zu einer Gesprächsrunde im Rahmen eines Projekttages des Staatlichen Gymnasiums Sonneberg war der Landtagsabgeordnete Knut Korschewsky Ende November gefolgt. Im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ stand er als einer von drei Gästen aus der Politik den anwesenden Neuntklässlern Rede und Antwort zum Abschluss des Thementages „GG 19 – ein guter Tag für die Demokratie“. 

Welches sind die 19 Grundrechte? Wozu sind sie eigentlich da? Wie bestimmen sie unser tägliches Leben? Was können wir tun, um Grundrechte und Demokratie zu schützen? Mit diesen und weiteren Fragen sollten den Jugendlichen während des Projekttages die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes verständlich, lebensnah und mitfühlend erlebbar gemacht werden. Gelegenheit zum Mitdiskutieren bot sich den Schülerinnen und Schülern in besagter Runde mit regionalen Vertretern der Politik.

Als Einstieg in den anschließend viel diskutierten Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ diente eine Filmszene einer „Reality-Show“, die sehr eindrucksvoll die Rolle und den Einfluss der Medien nachwies. Für hohe Einschaltquoten würden gerne Anstand und Würde fallen gelassen, wie u.a. der Film zeigte. Und dass solche und ähnliche Formate Meinungen beeinflussen bzw. bilden, machte wenig später die Frage eines Schülers deutlich. Dieser wollte von Knut Korschewsky wissen, warum „Die Linke“ im für Thüringen vorgelegten Koalitionsvertrag Sexualunterricht im Kindergarten unter Verwendung „obszöner“ Begrifflichkeiten fordere. Knut Korschewsky zeigte sich äußerst überrascht. „Mir ist von so einer Forderung nichts bekannt“. Die CDU-Vertreterin B. Meißner lobte den Fragenden umgehend für seine Aktualität und unterstellte ihrem Landtagskollegen Korschewsky, seinen eigenen Vertrag nicht zu kennen. „Mir wäre lieber, da stünde, die Gymnasien würden erhalten bleiben“, fügte sie an und unterstrich damit ihre eigene Unwissenheit. Schließlich ist im Kolaitionsvertrag der Erhalt aller(!) Schulformen festgeschrieben. Zudem klärte sich anschließend die Frage des Schülers, als der Moderator der Runde die angesprochene Stelle im Vertrag sehen wollte. „Das hab ich bei Facebook gesehen. Da war eine Demo in Köln und irgendwelche Linke haben Plakate mit unanständigen Aussagen hoch gehalten“, nannte der vorher noch so überzeugend Fragende seine alles andere als seriöse Quelle.  

Lebhaft wurde auf Wunsch der Schüler auch zum Thema Asylrecht diskutiert. Filip Heinlein (Bündnis 90/Grüne) fügte an, dass die aktuelle Fassung in erster Linie darauf ziele, leichter und schneller Abschiebungen zu regeln. „Wir brauchen eine andere Willkommenskultur“, pflichtete Knut Korschewsky bei. Zum Abschluss bedankte sich der Moderator für die rege Teilnahme während des kompletten Tages und bestärkte die Anwesenden, „stets zu seiner Meinung zu stehen, auch wenn sie nicht populär ist“ und hielt es mit Heinrich Heine: „Die Freihet der Meinung setzt voraus, dass man überhaupt eine hat.“

Text und Bilder: SUW