Kultureller Genuss zu erschwinglichem Preis

SUW

In einem ausführlichen Gespräch informierte die Leiterin der Stadtbibliothek, Barbara Wronka, den Landtagsabgeordneten Knut Korschewsky zur aktuellen Lage.

Sonneberg. Über 50 000 Medieneinheiten hat die Stadtbibliothek im Sonneberger Rathaus in ihrem Bestand. Neben Büchern können sich Interessierte ebenso Zeitungen und Zeitschriften, CD`s, DVD`s oder Gesellschaftsspiele ausleihen. „Wir haben zur Zeit über 1600 angemeldete Leser, also Bürgerinnen und Bürger, die unsere Einrichtung regelmälmäßig nutzen und dafür einen Jahresbeitrag entrichten“, verwies Barbara Wronka zu Beginn auf die nüchternen Zahlen. Das hieße, bezogen auf das Jahr 2013 etwa, über 26 000 Besucher insgesamt. „Unsere stärkste Leserschaft findet sich im Beeich Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Diese Nutzer sind mit einem Jahresbeitrag von 2,50 Euro dabei. Für Erwachsene fallen 15 Euro an. Ich denke, damit bieten wir allen Bürgern, unabhängig vom Bildungsgrad, eine kostengünstige und niveauvolle Möglichkeit zur Teilhabe an kulturellem Genuss“, fasste die Leiterin zusammen. Natürlich mache sich auch in der Sonneberger Einrichtung die sinkende Einwohnerzahl in der Statistik bemerkbar. Aber gerade im ländlichen Bereich und einer Kreisstadt wie Sonneberg sei das Vorhalten einer solchen Bildungseinrichtung von großer Bedeutung. „Bibliotheken rechnen sich nicht, aber sie zahlen sich aus“, verwies Wronka auf die Abhängigkeiten der Bibliotheken von den finanziellen Ausstattungen der Kommunen. Immerhin falle die Bibliothek in den Bereich der freiwilligen Aufgaben. „Das begründet auch etwas unsere Angst. Denn meist ist es ja so, dass Einsparungen zuerst im Bereich der freiwilligen Aufgaben  vorgenommen werden“, so die Leiterin. Allerdins könne man bisher mit der Unterstützung von Stadt und Landkreis zufrieden sein. „Wichtig ist, dass auch zukünftig die Basiskultur, als die wir uns sehen, gestärkt und zur Verfügung gestellt werden kann. Wir tun dafür unser Möglichstes“, sprach Wroka auch im Namen ihrer Kolleginnen, sie allesamt in Teilzeit angestellt sind. „Unser Anliegen ist es, mit unseren Möglichkeiten das Beste herauszuholen. Große Pojekte, wie sie mitunter vom Bibliothekenverband vorgeben werden, sind auf Grund fehlender personeller Kapazitäten gar nicht möglich. Wir konzentrieren uns vor Ort darauf, den Menschen das Lesen wieder näher zu bringen. Wir bieten z.B. eine Bibliothekeneinführung für Schulklassen an und stellen danach immer wieder fest, dass die Kinder ihre Eltern mit in die Bibliothek bringen“, freute sich Barbara Wronka über diese gut funktionierende Werbetour. Gut angenommen würden auch die Veranstaltungen, bei denen man Autoren live erleben könne. “Gerade Kinder und Jugendliche schätzen diese Möglichkeit sehr und wir sind bei solchen Terminen im Grunde immer ausgebucht.“ Ein wichtiges Kriterium bei der täglichen Arbeit sei   ebenso die Aktualität, das schnelle Reagieren auf Trends.

Im Nachgang zum Gepräch führte Barbara Wronka den Gast durch die Räumlichkeiten, etwa ins Untergeschoss, wo sich diverse Lese- bzw. Arbeitsplätze befinden, die auf Grund der Ruhe u.a. von Schülern sehr gerne genutzt würden.  Knut Korschewsky zeigte sich erfreut über das spürbare Engagement des Mitarbeiterteams und betonte: „Bibliotheken sind ein wichtiger Bildungszweig, der gestärkt werden muss. Leider sind sie auf Grund der `Freiwilligkeit` noch immer zu abhängig von den Finanzausstattungen der Kommunen.“

Am Nachmittag besuchte der Landtagsabgeordnete mit seinem Parlamentskollegen Tilo Kummer den Schalkauer Stadtteil Selsendorf. Dort hatten besorgte Bürger um einen Vort-Ort-Termin gebeten, um über die nach ihrer Meinung zum Teil unsinnigen Ausgleichsmaßnahmen zu informieren, die die Deutsche Bahn im Zuge des Baus der Grümpentalbrücke initiiert hatte. Besonders im Bereich des Hochwasserschutzes bestünde erheblicher Klärungsbedarf. Korschewsky und Kummer versprachen den Bürgerinnen und Bürgern, sich bei den zuständigen Stellen um Antworten zu bemühen.