Mit Diäten im Wahlkreis vor Ort etwas bewirken

SUW

Unterstützung durch die "Alternative 54" für das Jugenzentrum "life" in Neuhaus am Rwg. und Besuche beim Judenbacher Bürgermeister Albrecht Morgenroth und der VHS Sonneberg

Das können die Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag mit Fug und Recht behaupten. Dank ihres Engagements im Verein „Alternative 54“, in den die automatischen Diätenerhöhungen der Landtags-Linken fließen, konnte sich das Jugendzentrum "life" in Neuhaus am Rennweg über eine finanzielle Unterstützung freuen. Knut Korschewky überreichte einen symbolischen Scheck über 300 Euro an Franziska Reichel, die Leiterin der Jugendeinrichtung im nördlichen Landkreis. Das Geld wird in den Erwerb verschiedener Materialien fließen, die für ein geplantes Projekt benötig werden. 

Drei Tage in der Woche, von Mittwoch bis Freitag, öffnet das „life“ seine Türen. „Wir haben einen Stamm von etwa 40 jungen Leuten, im Alter von 12 bis über 20 Jahren. Die Jugendlichen aus Neuhaus, Schmiedefeld, Lichte, Stenach, Steinach usw. nutzen unsere vielfältigen Angebote, auch wenn wir nach einigen Querelen nicht mehr die gesamte Woche vor Ort sein können“, freut sich die Leiterin und erntet zustimmendes Nicken der Anwesenden. „Ich komme seit der 3. Klasse hierher. Jetzt bin ich schon 2 Jahre aus der Schule raus undbin dennoch regelmäßig da. Man hängt halt dran, an der Enrichtung wie den Menschen“, erklärt Max aus Neuhaus seine Besuche.

Vor dem nachmittäglichen Termin in Neuhaus hatte Knut Korschewsky die VHS in Sonneberg und das Gemeindeamt in Judenbach auf der Tagesordnung. Bei Jeannette Reuter holte sich der Abgeordnete aktuelle Infotmationen zur Arbeit der Volksbildungseinrichtung in der Coburger Straße. „Zahlreiche Senioren nehmen unsere Kurse gerne an. Sie sind mit ein Hauptstamm der VHS. Wir sind ebenso bemüht, noch mehr Kinder und Jugendliche zu integrieren, neben der Erwachsenenbildung, die vom Land ja bezuschusst wird.  Ab dem Frühjahr wollen wir z.B. diverse Trainings anbieten für die Schüler dritter Klassen der Grundschulen des Landkreises. Hier geht es aber nicht um Nachhilfe, sondern einfach die Möglichkeit einer Ergänzung zur Schule in den Hauptfächern“, blickte die Leiterin der VHS schon in das neue Jahr. Die Resonanz auf die Angebote sei gut. Natürlich wäre immer etwas ausbaufähig und Ideen und Anregungen für die Erweiterung des Portfolios würden gerne aufgenommen. Knut Korschewsky regte an, dem Thema Religion etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. „Wir wissen oft nichts oder zu wenig von den einzelnen Religionen. Es geht auch nicht darum, irgendwen zu missionieren. Aber warum sollte man nicht über die VHS den Menschen die Möglichkeit geben, einen Einbick in die Welt der Andersgläubigen zu bekommen. So baut man bestimmt auch Vorurteile ab“, bemerkte er und ergänzte: „Für mich sind die Volkshochschulen mit die wichtigsten Bildungsträger. Wir reden immer vom lebenslangen Lernen. In den VHS bieten sich dazu entsprechende Möglichkeiten, die auch bezahlbar sind.“ Zwischen 7000 und 8000 Teilnehmer zählt die VHS Sonneberg pro Jahr. „Zahlen, die sich sehen lassen können“, resümierte Jeannette Reuter. Man habe, was den Bereich sportliche Beschäftigung angehe, thüringenweit einen der Spitzenwerte nach Stunden.“Nicht nur deshalb hoffe ich, dass man nie auf die Idee kommt, an Volkshochschulen zu sparen bzw. sie abzuschaffen“, gab die Leiterin zu Protokoll, als sie von ihrem Gast nach einem Wunsch an die politisch Verantwortlichen gefragt wurde.

Einen angeregten Erfahrungsaustausch führte Knut Korschewsky im Anschluss im Gemeindeamt Judenbach. Bürgermeister Albrecht Morgenroth (CDU) hatte sich dafür extra Zeit genommen. Das Landtagsmitglied staunte nicht schlecht über die in der Mehrzahl doch guten Neuigkeiten aus der Gemeinde. „Ich bin soweit zufrieden“, ließ Morgenroth an mehreren Stellen des Gesprächs wissen. Man habe seit Jahrzehnten in weiser Voraussicht zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gearbeitet, „auch wenn es mitunter immer mal Nörgler gab“. Da zahle sich nun aus, etwa am Beispiel der Ambulanz, die schon 1991 geplant und umgesetzt wurde. „Manch einer hat mich dafür ausgelacht“, berichtete der Bürgermeister. Heute habe man auch deshalb ein breites Angebot an Ärzten im Ort. „Man muss den Leuten etwas bieten, sonst wird die Abwanderung aus dem ländlichen Gebiet auch für uns ein Problem. Eine Grundschule ist ein großer Standortvorteil. Oder wir haben eine Krabbelstube eingerichtet. Man mag es kaum glauben, seitdem gibt es wieder vermehrt Kinder in unseren Ortschaften“, lächelte Morgenroth über den erfreulichen Zuwachs. Die Menschen wollten sich mit ihrem Wohnort identifizieren. Vereine würden deshalb besonders gefördert, das kulturelle Angebot kann sich sehen lassen und das neue Gemeindezentrum soll mit seinen unterschiedlichen „Abteilungen“ ebenfalls ein Ort der Einheimischen werden.

Den Diskussionen zu gewollten oder erzwungenen Gemeindezusammenschlüssen setzte Bürgermeister Morgenroth eine „interkommunale Zusammenarbeit“ entgegen. „Wir haben uns mit Neuhaus-Schierschnitz und Föritz geeinigt, auf diesem Wege etwas enger zusammenzurücken. Wir werden Gespräche führen, wo es Schnittpunkte gibt und wie man auf kurzem Wege miteinander arbeiten und voneinander profitieren kann.“ Zum Abschluss des Besuches gewährte Albrecht Morgenroth seinem Gast noch einen Einblick in den Kultursaal 100, einem gern genutzten Schmuckstück in Judenbach.

Text und Fotos: SUW