Lufthansa-Schlichtung zeigt: Anpassung von Löhnen und Arbeitszeiten in Ostdeutschland nötig und möglich
Wie der aktuelle „StepStone Gehaltsreport“ zeigt, liegen die durchschnittlichen Löhne und Gehälter in Ostdeutschland nach wie vor weiter deutlich unter denen im Westen. Auch die Arbeitszeit ist hier weiterhin höher. In den neuen Bundesländern verdienen die Menschen im Durchschnitt 17 Prozent weniger. Die Angleichung von Löhnen und Arbeitszeiten an das Westniveau ist eine dringende Aufgabe. Der nun ausgehandelte Tarifabschluss für das Bodenpersonal bei der Lufthansa zeigt, dass eine Anpassung möglich ist.
Dazu sagt Ulrike Grosse-Röthig, Co-Vorsitzende der Partei Die Linke Thüringen: „Noch immer liegen die durchschnittlichen Löhne und Gehälter hier bei uns in Ostdeutschland unter denen im Westen. 600 Euro weniger in jedem Monat - das ist kein Pappenstiel. Die Anhebung der Einkommen und die Absenkung der Arbeitszeiten sind eine dringende Aufgabe, um das Leben der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser zu machen und um Gerechtigkeit und Gleichheit herzustellen. Es ist ein Skandal, dass mehr als drei Jahrzehnte nach der Einheit die Unterschiede bei in der Regel gleicher Arbeit weiterhin so gravierend sind. In den Verhandlungen zwischen ver.di und der Lufthansa sind die Tarifparteien nun mit gutem Beispiel vorangegangen und haben die Ungerechtigkeit der höheren Arbeitszeiten beendet. Dafür danken wir beiden Seiten und unserem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, der als Schlichter und Stimme der Menschen hier im Osten tätig war und die Angleichung unterstützt hat! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das war und ist unsere Leitlinie. Dazu braucht es starke Gewerkschaften, gute Löhne bei öffentlichen Vergaben und eine aktive Industrie- und Infrastrukturpolitik, die auf Wertschöpfung in der Region, Ansiedlung von Entwicklung und Zukunftsindustrien setzt, wo bessere Löhne gezahlt und langfristig sichere Jobs gehalten und neu geschaffen werden.“